2. Juni bis 14. Juli 2012

Die Galerie Clages freut sich, neue Arbeiten der in Berlin lebenden Künstlerin Shila Khatami zu zeigen.

Titelgebend für diese Ausstellung ist eine Zeile aus dem Songtext von Cyndi Laupers Song All through the Night. Until it ends there is no end – Hier trifft Erlebniswahrnehmung auf malerisches Schaffen und wirft ebenso die Frage nach der Endlichkeit von Malerei auf.Die neuen Arbeiten auf glatten Aluminiumplatten der Serie to the beziehen sich auf Blinky Palermos Werkgruppe To the people of New York City, 1976- 77. In Palermos Malereien treffen Zitate der Wirklichkeit, wie zum Beispiel das Design eines Flipperautomaten, auf konzeptuelle Aspekte. Shila Khatami bricht ihre Design-Referenzen durch den ungleichmäßigen und scheinbar beiläufigen Farbauftrag. Farbkombinationen aus Neonpink und Schwarz oder Gold und Weiß erinnern an die heutige HipHop- oder Punkszene.Die Arbeit floor piece ruft durch ihre Komposition bereits Assoziationen zu den allgemein bekannten schwarz/weißen Bodenkacheln hervor, welche hier durch die Perforierung des, zum Malgrund umfunktionierten, Heizungsgitters zusätzlich formal unterstrichen wird.

Die Inspirationen zu Farben und Formen kommen aus dem gegenwärtigen urbanen Raum, denen kaum Grenzen gesetzt sind. Der Titel wiederum erinnert an Bodenarbeiten aus der zeitgenössischen Kunst.

Shila Khatamis Werke sind mit Informationen versehen, die jedoch nie exakt kenntlich gemacht werden. Durch eingebaute Fehler, bewusste Ungenauigkeit und spontane Gestik wird eine Irritation eingebaut, welche die Herkunft der Formen verwischt. Die Titel der Malereien verstärken diesen Eindruck und lenken die Aufmerksamkeit meist auf Bereiche außerhalb der Kunst, wodurch sie dem selbstreferenziellen Kontext abstrakter Malerei entgegenlaufen.Durch die Verwendung von unterschiedlichen Malgründen, die in Baumärkten zu finden sind, simplen Techniken mit Hilfsmitteln wie Klebeband und Gummibändern und der Farbgebung, entnommen aus der heutigen Streetfashion, werden immer wieder kunsthistorische Referenzen mit sozialgeschichtlichen Merkmalen verbunden und in einem Dialog künstlerisch umgesetzt.So kommt Shila Khatami über ihre Materialkomplexität und der hohen Referenzdichte zu einer ganz eigenen Möglichkeit abstrakter Malerei heute. Undogmatisch, subtil und immer mit einem Augenzwinkern – Until it ends there is no end.

Shila Khatami, geboren 1976 in Saarbrücken, studierte Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München und der Kunstakademie Düsseldorf. Sie lebt und arbeitet heute in Berlin. Seither stellte Shila Khatami in zahlreichen nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Erst kürzlich wurden ihre Arbeiten im Palais de Tokyo, Paris gezeigt und sind aktuell im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen zu sehen.

Kristina Keil