26 Februar bis 10. April 2010

Die Ausstellung „Way Out West“ der Künstlerin Rita McBride zeigt Arbei-ten, die im Zusammenhang mit ihrem Skulpturenprojekt „Mae West“ entstan-den sind. McBride gewann im Jahr 2002 die internationale Ausschreibung um die künstlerische Gestaltung des Münchener Effnerplatzes mit dem Entwurf einer aus Karbonfaser bestehenden Skulptur, die 52 Meter in den Himmel ragt. Der Entwurf ist nach der Schauspielerin und Drehbuchautorin Mae West benannt, die in den 1930ern neben der Ausführung ihres Metiers auch durch ihre Forderung nach sexueller Freiheit berühmt wurde. Nach vielen öffentlichen Debatten über Budget und Formensprache ist die Skulptur entgegen des Plans der Ausschreibung auch im Jahr 2010 noch nicht errichtet. Die Ausstellung „Way Out West“ stellt das Projekt noch einmal vor und liefert Argumente für eine baldige Verwirklichung der Arbeit.

McBride entwirft in ihrer Ausstellung ein Panorama der achtjährigen Arbeit an dem Projekt. Die an einen elegant taillierten Rumpf erinnernde, sich scheinbar tänzerisch bewegende Form der Skulptur erscheint in mehreren Varianten auf Stahl, Stoff und Papier. Die Ambivalenz der einerseits Kraft und Weiblichkeit evozierenden und andererseits an ein Korsett gemahnenden Arbeit kommt in den verschiedenen Trägermaterialien zum Ausdruck: dem Negativabdruck in kühlem Stahl wird die als Fernseh-testbild kaschierte Aufrissform auf Stoff gegenübergestellt. Eingebunden sind diese Versionen in ein stilisiertes Wild-West-Ambiente. Eine roh gezimmerte Tribüne und ein beiläufig angelehntes, ebenso künstliches Wagenrad verweisen auf amerikanische Mythen und Klischees. Die architek-tonischen, seriellen Elemente McBrides – bei der „Mae West“-Skulptur sind es Stäbe – aus denen sich immer neue Formen definieren lassen, führen hier zu einer Form, die wiederum einen seriellen Charakter hat. Sowohl in McBrides eigener Arbeit, wie neben „Mae West“ bei den „Two Towers“, einer Anspielung auf die Form von Kühltürmen eines Atomkraftwerks, taucht dieser Aspekt wieder auf, als auch in Arbeiten anderer, zum Beispiel dem „Cyclone Dining Table“ von Isamu Noguchi.